Vorgeschichte:
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften musste die Kasse mit einem Manipulationsschutz versehen werden. Damit die Signaturketten nicht in Gefahr geraten, zerstört zu werden, wurde in der Version EKS 1.21 die Möglichkeit entfernt, eine Kasse einfach beim Kassenstart zu entsperren. Dass so gesperrte Kassen jedoch nur über das Kassen-PlugIn durch einen (VCS-)Administrator wieder frei gegeben werden konnten, hat sich in der Praxis als nicht bzw. schlecht handlebar herausgestellt.
Abhilfe
Da das ursprüngliche Verhalten so einfach nicht wieder verwendet werden kann, wurde nach einer anderen Möglichkeit gesucht. Dieses wurde in der Version 1.50 realisiert.
Vereinfacht gesagt: Ab dieser Version ist ein Entsperren möglich, wenn derselbe User vom selben Client aus die Kasse starten möchte.
"Vereinfachtes Entsperren einer Kasse"
Die Sperrinformationen wurden aufgebohrt. So sind nun neben dem (Domänen-) User auch der Name des Client, ggf. der Name des Host (z.B. bei Einsatz der Kasse auf einem Terminalserver), der Prozess-Name (in der Regel EKS), die Id des Prozesses, sowie die Id der Session vorhanden.
So ausgestattet kann das vereinfachte Entsperren erfolgen. Folgende Szenarien sind denkbar:
1. Die zu öffnende Kasse weist keine Sperrinformation auf
In diesem Fall startet EKS ohne weitere Rückfrage und die Sperrinformationen werden gesetzt
2. Die zu öffnende Kasse weist Sperrinformationen auf, die überall mit den einzutragenden übereinstimmen
Dieser Fall ist theoretisch. Er kann nur auftreten, wenn das Programm ein zweites Mal versucht, die Kasse zu sperren
3. Die zu öffnende Kasse weist Sperrinformationen auf, wobei der User- und der Clientname übereinstimmen
Dieser Fall tritt z.B. auf, wenn EKS auf demselben Client bei lokaler Installation ein zweites Mal geöffnet werden soll,
oder wenn eine Terminalserversitzung bei geöffneter Kasse getrennt wurde und der User vom selben Client aus versucht,
die Kasse in einer neuen Sitzung erneut zu öffnen. In LoadBalancing-Umgebungen kann es hier vorkommen, dass der
Versuch auf einem anderen Host erfolgt.
Hier könnte es vorkommen, dass ein unvollständiger Beleg im System ist (<=> die Kasse "hängt" in der ersten Sitzung). Je nach Zustand erhält der User in der zweiten Sitzung eine Rückfrage, die ihm darlegt, was passiert, wenn er die Kasse trotz Sperre verwenden möchte. Wird die Rückfrage bestätigt, so passieren folgende Schritte:
- Es wird ein Logeintrag erstellt, der die Eckdaten des ausserordentlichen Entsperrens protokolliert
- Es wird versucht, den anderen (hängenden oder laufenden) Prozess abzuschießen
- Ein ggf. vorhandener offener Beleg wird unvollständig abgeschlossen (inkl. Protokolleintrag)
- Die Kasse wird entsperrt und die neue Sperre etabliert
4. Die zu öffnende Kasse weist Sperrinformationen auf, wobei der User- und/oder der Clientname nicht übereinstimmen
Wird die Kasse ohne Signaturverfahren verwendet (nur Schweiz), so erhält der User eine entsprechende Rückfrage.
Nach Bestätigung wird analog zu Fall 3 verfahren (ohne die Behandlung "offener Beleg").
In Deutschland und Österreich erscheint eine Meldung mit dem Hinweis auf die vorhandene Sperre. Diese kann nur über
das PlugIn aufgelöst werden (s.u.).
Ein weiterer möglicher Zustand wäre, dass ein Fehler in der Ermittlung oder während des Entsperrens auftritt. In diesem Fall kann die Kasse ebenfalls nur über das PlugIn entsperrt werden.
Entsperren der Kasse über das PlugIn
Wie in früheren Versionen kann die Sperre nur durch einen VCS-Administrator aufgehoben werden. Es wird empfohlen, das Entsperren über ein Domänenadministratorenkonto durchzuführen, der Grund hierfür wird gleich erläutert.
Wird im PlugIn eine gesperrte Kasse entsperrt, so werden die folgenden Schritte ausgeführt:
- Versuch, den Prozess zu finden, von dem aus die Sperre etabliert wurde und abschießen mit Logeintrag (hierfür werden ausreichend Berechtigungen benötigt, da in einem Netzwerk für das Abschießen eines Prozesses eines anderen Users besondere Berechtigungen erforderlich sind)
- Entperren mit Logeintrag
Für den Fall, dass eine unlesbare Sperrinfo zur Kasse hinterlegt ist, muss ebenfalls über das PlugIn entsperrt werden. Sollten Sie feststellen, dass das bei Ihnen der Fall ist, wird dringend empfohlen, dass Sie sich mit dem KSR-Support in Verbindung setzen und dort möglichst genau beschreiben, wie es zu diesem Eintrag gekommen ist.
Erstellt: 01.06.2017 13:50:20 Autor: Zach Geändert: 31.07.2017 07:16:35 Geändert von: Zach ArtikelID: 18083