Allgemein
Die Toleranzberechnung im TCS funktioniert bei Gehen-Stempelungen anders als bei Kommen-Stempelungen. Daher werden diese beiden Fälle getrennt betrachtet.
Ab Version 1.9 des TCS kann je Zeitperiode festgelegt werden, ob die Toleranzen auch auf Produktivstempelungen (= variabel) angewendet werden sollen oder nicht. Auch hier verhält sich TCS ggf. unterschiedlich.
Beispiel
Nehmen wir an, wir haben ein Tagesraster, das einen Arbeitsbeginn um 7 Uhr festlegt und die Minus- und Plus-Toleranz ist jeweils 15 Minuten. Ferner sei das Arbeitsende um 16 Uhr und die Minus- und Plus-Toleranz ist auch jeweils 15 Minuten.
Die Eingabe dieser Zeitperiode würde im TCS so aussehen:
Typ a): keine Toleranzberechnung bei Produktivstempelungen:
Typ b): Toleranzberechnung auch auf Produktivstempelungen anwenden:
Somit geht beim Arbeitsbeginn der Minus-Toleranzbereich von 6:45 Uhr bis 7 Uhr und der Plus-Toleranzbereich von 7 Uhr bis 7:15 Uhr.
Beim Arbeitsende geht der Minus-Toleranzbereich von 15:45 Uhr bis 16 Uhr und der Plus-Toleranzbereich von 16 Uhr bis 16:15 Uhr.
Hinweis:
In den nachfolgenden Beispielen gilt für die Auftragsstempelungen das gleiche, wie für unproduktive Stempelungen.
Zusatzinformation:
Bei der Berechnung der Zählzeitpunkte von Stempelungen verhindert eine Logik, dass Stempelungen aufgrund von Verschiebungen durch die Anwendung von Toleranzen bei Betrachtung der Zählzeitpunkte die chronologische Reihenfolge verändern würden. An der Stelle, an der bei einer Vorgängerstempelung der End-Zählzeitpunkt eingetragen wird, wird geprüft, ob beim Vorgänger der Beginn-Zählzeitpunkt <= dem einzutragenden Wert ist. Wenn nicht, so wird der Ende-Zählzeitpunkt mit dem Beginn gleich gesetzt. Diese Regel kommt bei einigen der unten aufgeführten Beispiele zum Tragen, weswegen er hier kurz beschrieben werden musste.
Toleranzberechnung bei Kommen-Stempelungen
Fall 1
Nehmen wir an, die Kommen-Stempelung liegt vor dem Toleranzbereich von 6:45 Uhr bis 7:15 Uhr. Dann wird als Zählzeit die Stempelzeit genommen:
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 2
Wir haben eine Kommen-Stempelung im Minus-Toleranzbereich und eine Auftragsstempelung erst danach:
Typ a
Hier wird die Zählzeit der Kommen-Stempelung auf den Arbeitsbeginn, also 7 Uhr gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Typ b
Hier wird die Zählzeit der Kommen-Stempelung auf den Arbeitsbeginn, also 7 Uhr gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf Arbeitsbeginn – Plus-Toleranz, also auf 7:15 Uhr gesetzt.
Fall 3
Angenommen, wir haben eine Kommen-Stempelung und eine Auftragsstempelung im Minus-Toleranzbereich:
Typ a
Die Zählzeit der Kommen-Stempelung wird auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Gehen-Stempelung stehen, so würde der (Beginn-) Zählzeitpunkt der Kommen-Stempelung auf 7:00 Uhr gelegt. Normalerweise hat dieser Toleranzbereich keine Auswirkung auf Gehen Stempelungen, sodass theoretisch der Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung mit dem Stempelzeitpunkt übereinstimmen müsste. Tatsächlich bewirkt aber die oben in der Zusatzinformation beschriebene Logik, dass der Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung ebenfalls auf 7:00 gesetzt wird.
Typ b
Hier wird sowohl die Zählzeit der Kommen-Stempelung als auch die Zählzeit der Auftragsstempelung auf den Arbeitsbeginn, also 7 Uhr gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Gehen-Stempelung stehen, würde deren Zählzeitpunkt der Logik aus der Zusatzinformation folgend ebenfalls auf 7:00 Uhr fest gelegt..
Fall 4
Liegt die Kommen-Stempelung im Plus-Toleranzbereich und die Auftragsstempelung nach dem Plus-Toleranzbereich, wird die Zählzeit der Kommen-Stempelung auf Arbeitsbeginn – Plus-Toleranz, also auf 7:15 Uhr gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 5
Es liegen je eine Kommen- und eine Auftragsstempelung im Plus-Toleranzbereich vor:
Typ a
Die Zählzeit der Kommen-Stempelung wird auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Gehen-Stempelung stehen, so würde der (Beginn-) Zählzeitpunkt der Kommen-Stempelung auf 7:15 Uhr gelegt. Analog zum Fall 3a wird der Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung ebenfalls auf 7:15 gesetzt wird.
Typ b
Hier wird sowohl die Zählzeit der Kommen-Stempelung als auch die Zählzeit der Auftragsstempelung auf den Arbeitsbeginn – Plus-Toleranz, also 7:15 Uhr gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Gehen-Stempelung stehen, wird analog zum Fall 3b der Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung ebenfalls auf 7:15 gesetzt.
Toleranzberechnung bei Gehen-Stempelungen
Fall 1
Liegt die Gehen-Stempelung vor dem Minus-Toleranzbereich, wird die Zählzeit gleich der Stempelzeit gesetzt.
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 2
Liegt die Gehen-Stempelung nach dem Plus-Toleranzbereich, wird die Zählzeit gleich der Stempelzeit gesetzt.
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 3
Liegt die Gehen-Stempelung im Minus-Toleranzbereich und die vorausgehende Auftragsstempelung vor dem Minus-Toleranzbereich, wird bei der Gehen-Stempelung die Zählzeit auf Arbeitsende – Minus-Toleranz, also 15:45 Uhr gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 4
Die Gehen- sowie die vorausgehende Auftragsstempelung liegen im Minus-Toleranzbereich:
Typ a
Bei der Gehen-Stempelung und bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit gleich der Stempelzeit gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Kommen-Stempelung stehen, so würde der (Beginn-) Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung auf den der Kommen-Stempelung gelegt.
Typ b
Bei der Gehen-Stempelung und bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf Arbeitsende – Minus-Toleranz, also 15:45 Uhr gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Kommen-Stempelung stehen, so wäre das Verhalten analog zm Typ a.
Fall 5
Liegt die Gehen-Stempelung im Plus-Toleranzbereich und die Auftragsstempelung vor dem Minus-Toleranzbereich, wird die Zählzeit der Gehen-Stempelung auf das Arbeitsende gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Das System verhält sich für die Typen a und b identisch.
Fall 6
Wir haben eine Gehen-Stempelung im Plus-Toleranzbereich und eine Auftragsstempelung im Minus-Toleranzbereich,
Typ a
Analog zu Fall 5 wird die Zählzeit der Gehen-Stempelung auf das Arbeitsende gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Stempelzeit der Auftragsstempelung gesetzt.
Typ b
Hier wird die Zählzeit der Gehen-Stempelung auf das Arbeitsende gesetzt. Bei der Auftragsstempelung wird die Zählzeit auf die Arbeitsende-Minus-Toleranz, also 15:45 Uhr gesetzt.
Fall 7
Die Gehen- sowie die vorausgehende Auftragsstempelung liegen im Plus-Toleranzbereich
Typ a
Dann wird bei der Gehen- und der Auftragsstempelung die Zählzeit gleich der Stempelzeit gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Kommen-Stempelung stehen, so würde der (Beginn-) Zählzeitpunkt der Gehen-Stempelung auf den der Kommen-Stempelung gelegt.
Typ b
Dann wird bei der Gehen- und der Auftragsstempelung die Zählzeit gleich Arbeitsende, also 16:00 Uhr gesetzt.
Sonderfall: Würde statt der Auftragsstempelung eine Kommen-Stempelung stehen, so ist das Verhalten analog zum Typ a.
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Erstellt: 02.08.2012 10:41:28 Autor: Schulz (Geppert, Krupp, Steck, Zach, Pietsch) Geändert: 08.05.2017 08:10:02 Geändert von: Ringhut ArtikelID: 15624